Rohstoffmärkte und Digital Assets

Gold

Das Jahr 2024 wird Goldanlegern mit einer bisherigen Jahresperformance von rund 30% zwar zweifellos als eines der besten in Erinnerung bleiben. Die Ent­wick­lung des Goldmarktes zeichnet sich derzeit jedoch durch ein komplexes und vielschichtiges Bild aus. Geprägt wird es von sinkenden Leitzinsen in den west­lichen Industrieländern, geopolitischen Spannungen und regional unterschied­lichen Nachfragepräferenzen.

 

Getrieben wird die Nachfrage vor allem von Zentralbanken und ETF-Investoren, die die tendenziell rückläufige Schmucknachfrage mehr als ausgleichen. Dabei wird die Nachfrage aus Asien, insbesondere aus China und Indien, in den nächsten Quartalen eine entscheidende Rolle für den Goldmarkt spielen. Zu-dem könnten die Entwicklungen im Bereich der KI künftig zu einer höheren Nach­frage nach Gold als Rohstoff führen. Kurzfristig dürften vor allem eine potenziell unberechenbare US-Politik und tendenziell zunehmende geopoli­tische Spannungen den Preis des gelben Edelmetalls unterstützen. Die Nachfrage seitens der Zentralbanken, insbesondere aus den Schwellenländern, bleibt eine strukturelle Stütze für die Wertentwicklung des Edelmetalls. So dürfte der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit vom Dollar mit einer möglichen Verschär­fung der Beziehungen zwischen China und den USA an Bedeutung gewinnen.

GOLDPREIS (US-DOLLAR/FEINUNZE)
  18.12.2024 +3 Monate
+6 Monate
+12 Monate
Goldpreis in USD
2.639

2.900

2.900

3.100

Goldpreis in Euro
2.514 2.790 2.900 3.100
Quelle: LSEG, DZ BANK

Kryptomärkte

Bevor der Bitcoin im Nachgang an die Fed-Sitzung korrigierte, hat die führende Kryptowährung ein Rekordhoch nach dem anderen markiert und zeitweise die Marke von 108.000 US-Dollar überschritten. Präsident-Elekt Trump nutzte vor wenigen Tagen seinen Auftritt beim US-Sender CNBC, um sich erneut positiv zu Krypto und einer möglichen Bitcoin-Reserve zu äußern. Auch Trumps Per­sonalent­scheidungen werden in der Kryptoszene wohlwollend aufge­nom­men. Mit Paul Atkins als neuem Chef der US-Börsenaufsicht SEC und dem ehemali­gen Paypal-Manager und Risikokapitalgeber David Sacks als Beauftragten für Kryptowährungen und künstliche Intelligenz im Weißen Haus hat Trump zwei kryptofreundliche Personen in wichtige Positionen berufen. Auch für den Chefposten der CFTC sind mehrere Krypto-Befürworter im Gespräch. Rück­blickend konnte der Bitcoin seit Trumps Wahlsieg um mehr als 50% an Wert zulegen und wird der Bezeichnung "Trump-Trade" der letzten Monate definitiv gerecht.

 

Zur aktuellen Euphorie beigetragen hat auch die Meldung über die Aufnahme des US-Softwareherstellers MicroStrategy in den Aktienindex Nasdaq 100. MicroStrategy ist der größte institutionelle Investor in die Kryptowährung und hat in den vergangenen Wochen mit mehreren Bitcoin-Käufen für Schlagzeilen gesorgt. Aktuell hält das Unternehmen um CEO Michael Saylor rund 2% aller sich im Umlauf befindlichen Bitcoins.

BITCOIN VS US-DOLLAR